Was ist Osteopathie

Der amerikanische Arzt A.T.Still begründete vor ca. 130 Jahren die Osteopathie.
Wörtlich übersetzt bedeutet Osteopathie „Knochenleiden“, eine für diese Behandlungsmethode etwas unzulängliche Übersetzung. Still erkannte damals schon die Bedeutung der ganzheitlichen Sichtweise des Menschen und die gegenseitige Abhängigkeit der verschiedenen Körpersysteme. Er entwickelte eine Therapie, die nur mit den Händen ausgeführt wird und auf Apparate und Medikamente verzichtet.
Voraussetzung sind genaueste Kenntnisse in Anatomie und Physiologie. Eine exakte Diagnose und eine Therapie die nicht symptomorientiert arbeitet, sind Teil des ganzheitlichen, medizinischen Konzepts der Osteopathie.

Grundprinzipien der Osteopathie

Der menschliche Körper funktioniert als Ganzes. Er stellt eine untrennbare Einheit dar, wobei alle Systeme in gegenseitiger Abhängigkeit stehen. Abnormer Druck oder Spannung in einem Teil, produziert anormalen Druck oder Spannung in einem anderen Teil des Körpers.

Der Körper besitzt selbstregulierende Mechanismen (z.B. das Immunsystem), die versuchen Gleichgewicht und Ökonomie der einzelnen Systeme zu erhalten. Dadurch hat der Körper die Fähigkeit sich selbst zu schützen und sich selbst zu heilen. Ist diese Funktion verloren, so entsteht eine Störung im Organismus, die letztendlich zur Krankheit führt.

Struktur und Funktion stehen in Wechselbeziehung (z. B. Gelenke und Beweglichkeit). Bereits in der Evolutionstheorie von Darwin taucht dieser Gedanke auf: „Die Funktion bildet das Organ“.

Eine der wichtigsten Grundlagen des Lebens ist die Beweglichkeit/ Bewegung des Organismus. Wird die Bewegung einzelner Strukturen eingeschränkt, beeinflusst das die Funktion. Ist die Funktion gestört, zeigt sich das in einer veränderten Mobilität. Der Körper kann diese Funktionsstörung ausgleichen, indem andere Strukturen diese Aufgabe übernehmen. Ist diese Kompensationsmöglichkeit erschöpft, entsteht ein Problem, das wir als Krankheit, als Symptom erfahren, welches jedoch oft weit von der eigentlichen Ursache auftritt.

Die Krankengeschichte (Krankheiten, Verletzungen, Operationen, Lebensgewohnheiten, Ernährung.) gibt wichtige Hinweise für eine genaue Diagnose, die durch eine ausführliche, körperliche Untersuchung.

ergänzt wird. Mit Hilfe von Palpation (tasten, fühlen) und spezifischen Tests wird nach Geweben mit verminderter/vermehrter Beweglichkeit
und nach erhöhter/zu geringer Spannung gesucht.

Ein Osteopath arbeitet mit drei Systemen die wiederum eine Einheit bilden und nur zur Erklärung getrennt aufgelistet werden.

  • parietal: Bewegungsapperat mit Knochen, Muskeln, Bindegewebe
  • visceral: innere Organe, Blut- und Lymphgefäße
  • craniosacral: Schädel, Wirbelsäule, Kreuzbein, Hirnhäute und -flüssigkeit, Nervensystem und dessen Funktion

Es wird ein ganzheitliches Profil vom Patienten erarbeitet, daraus ergibt sich der Abstand (i.d.R. 1-2 Wochen) und die Dauer der Behandlung. 

Ziel jeder Behandlung ist es

  • die selbstregulierenden Mechanismen zu aktivieren
  • die Beweglichkeit zu verbessern und so ein individuelles Gleichgewicht im Körper wiederherzustellen.

Die Osteopathie wendet sich an alle, die leiden oder auf der Suche nach mehr Wohlbefinden oder besserer Lebensqualität sind.

Es gibt keine Altersbeschränkungen, jedes lebende Gewebe kann behandelt werden.